Archive for März 2010

Kinabalu – Ein Traum wird wahr!

Posted on 31. März 2010. Filed under: Ausflüge |

Nun habe ich mir einen Traum erfüllt! Ich habe einen 4000er Berg bezwungen! Der gewaltige Kinabalu steht auf Borneo im Norden des malaysischen Teils der Insel.

Erste Blicke auf den gigantischen Berg

Seine Entstehungsgeschichte ist eine andere, als die der Vulkane auf Java denn der Kinabalu ist Resultat der Verschiebung von tektonischen Platten und nicht von aufsteigender Magma. Mit ca. 10 Mio. Jahren ist er geologisch gesehen recht jung. Er wächst heute noch mit einer Geschwindigkeit von 5 mm pro Jahr. Während der Eiszeit war er von Gletschern bedeckt, die ihm die markanten Granodiorit Felsformationen am Gipfel verliehen und die Rinnen und Täler an seinen Hängen hinterließen. Das besondere am Kinabalu, finde ich persönlich, ist, dass er relativ allein dasteht. Während die Alpen oder das Himalaja Gebirge aus vielen Bergen besteht und sich als Ganzes erhebt, besitzt der Kinabalu nur sehr wenige Nachbarn und sticht so stark aus der Landschaft heraus.

Panorama auf den Berg und seine Täler, die der Gletscher hinterlassen hat

Ausgangspunkt einer Besteigung ist die Küstenstadt Kota Kinabalu, die ihren Namen dem Berg verdankt. Der Berg und ein paar tropische Inseln locken Touristen. Deshalb findet man einige internationale Hotels in der Stadt. Wir haben uns bewusst für eines der besseren entschieden, um noch ein letztes Mal eine warme Dusche und ein sauberes, weiches Bett zu genießen. Die Besteigung dauert zwei Tage und bietet nur simple Unterkünfte. Zuvor fährt man in den National Park Kinabalu auf 1600 Metern Höhe. Dort kann man nochmals übernachten, um sich dann am frühen nächsten Morgen auf den Weg zu machen.

Eukalyptusbaum in seiner besonderen roten Farbe

Der Park besitzt auch einen Botanischen Garten, in dem uns unser Führer einige besondere Pflanzen erklärte. Es gibt z.B. Bäume, deren kleine Früchte eine Flüssigkeit absondern die brennt wie Petroleum. Vielleicht die Lösung des Energieproblems? Oder eine Frucht, ähnlich der Miracle Frucht aus Afrika, die die Geschmacksnerven im Mund so sehr verwirren, dass eine Zitrone plötzlich süß schmeckt und ein Bier wie Limonade. Von der handtellergroßen Gibbonspinne, die keine Fäden spinnt, sondern sich von Baum zu Baum schwingt wie ein Affe, war ich etwas weniger begeistert. Glücklicher Weise sind wir ihr nicht begegnet.

Kannenpflanzen sind am Kinabalu besonders artenreich

Der Urwald am Kinabalu ist einer der artenreichsten dieser Erde. Die Vielfalt der Flora ist so groß, wie diejenige ganz Europas! Besonders Orchideen haben sich in jeder Form und Farbe entwickelt. Viele der Arten sind endemisch, d.h. sie kommen nur in dieser Region vor. Auch die größte Blume der Welt, die Rafflesia keithii wächst hier. Es wird vermutet, dass die Evolution hier besonders aktiv war, weil es immer wieder massive Klimaschwankungen gab, von Kälte in der Eiszeit, über Trockenheit bis zu starkem Regen. Die Natur war gezwungen sich anzupassen und deshalb sehr kreativ. Der Kinabalu und National Park gehören aufgrund ihrer Flora und Fauna deshalb zu den Weltnaturerbestätten der UNESCO. Es ist schon die dritte Welterbestätte in Asien die ich in kürzester Zeit besucht habe.

Später unternahmen wir noch ein paar kleine Wanderungen auf den Pfaden durch den Dschungel des National Parks. Das war auch schon immer ein Traum von mir – einmal durch den Urwald wandern!

Dschungelwanderung

Leider hatte es schon lange nicht mehr geregnet. Während in Jakarta gerade Regenzeit ist, herrscht dort die Trockenzeit. Immerhin liegen sie 2,5 Flugstunden entfernt voneinander. Unser Führer machte uns auch auf die Bemühungen aufmerksam, den Park künstlich zu bewässern. Man sah den Flüssen und Pflanzen bereits etwas an, dass es ungewöhnlich trocken war. Doch das sollte sich ändern…

Urwaldfluß mit niedrigem Wasserstand

Nach einer Nacht in einem  Lodge des Parks begannen wir morgens die Besteigung des Kinabalu zu Fuß. Der wunderschöne Pfad führte erst durch den unteren Regenwald, dann wurde es steiniger und karger. Teils hatten wir Waldboden mit gigantischen Wurzeln, dann lehmiges Gestein und später große Felsen zu überwinden. Ein sehr abwechslungsreicher Weg. Hin und wieder gab es einen Unterstand zum Rasten, der sogar eine Toilette besaß! Während des Wanderns spendeten die Bäume angenehmen Schatten. Leider verschwanden wir später in den Wolken und hatten deshalb nur wenig Ausblick auf die Landschaft unter uns.

Orchideen wachsen vor unserem Lodge

Unser erster Tagesmarsch dauerte 3,5 Stunden und war nur 6 km lang. Dafür mussten wir aber 1600 Höhenmeter bewältigen. Das sind 27 cm in die Höhe pro Meter in der Horizontalen. Entsprechen steil war der Weg. Über viele tausend Stufen aus Fels und Holz führte der Pfad bis zur Laban Rata Hütte. Sie befindet sich auf 3600 Metern und bietet simple, aber angemessene Schlafmöglichkeiten. Vor allem das Essen war besser als erwartet. Es gibt heißes Wasser und sogar Briefmarken.

Blick vom Park auf den breiten Gipfel

Aber wie kommt das alles den Berg ohne Strasse oder Seilbahn hinauf? Die Lösung heißt Porter. Das sind junge Männer und auch Frauen die für 3 Ringgit pro Kilo (ca. 65 Cent) alles nach oben tragen, was die Bergsteiger brauchen könnten. Die Preise für eine Flasche Wasser ähneln deshalb eher den deutschen Tankstellenpreisen. Das erschreckende für jeden normalen Wanderer ist natürlich, dass diese Jungs so unglaublich fit sind, dass sie einen locker überholen trotz 20-30 Kilo Gepäck. Sie laufen den Weg sogar mehrmals am Tag. Mein Bruder meinte nur: Atomwadeln!

Der Gezackte Gipfel und die kleine Hütte rechts an der Baumgrenze

Eigentlich ist die Hütte sehr gut ausgestattet, aber als wir ankamen herrschte noch Wassermangel wegen der Trockenzeit und es gab ein Problem mit dem Stromgenerator. Deshalb wurde alles rationiert. Keine Duschen, kaum Toilettenwasser und Strom nur zur Essenszeit. Das Wasserproblem löste sich allerdings am Nachmittag langsam auf. Denn es fing an zu regnen. So saßen wir auf der Hütte und tranken Tee. Es fühlte sich durchaus ähnlich wie in den Alpen an 🙂

Der Pfad durch den Wald und über große Steine

Am nächsten Tag hieß es wieder zeitig aufstehen, denn wie immer wollte man zum Sonnenaufgang auf dem Gipfel sein. Da man bis dorthin aber noch 800 schwierige Höhenmeter zu überwinden hat, muss man bereits um 3:00 Nachts loslaufen. Nach einer eher schlaflosen Nacht in der lauten Herberge machten wir uns auf den Weg. Meinen treuen Wanderstock ließen wir zurück, denn der Aufstieg erforderte es, sich mit beiden Händen an einem Seil festzuhalten. Bei 3400 Metern ist die Baumgrenze und ab da geht es nur noch über den blanken Stein mit Hilfe eines gespannten Seils aufwärts. Im Dunkeln und nassen Wolken war das schon eine Herausforderung! Als erfahrener Wanderer mit der richtigen Ausrüstung wie festen Bergschuhen und Stirnlampen ist es aber kein Problem. Auch musste man sich schon deutlich wärmer anziehen, denn nachts ist es dort recht frisch. Allerdings muss man sich nicht sibirisch kleiden 🙂 Ich hatten nämlich so viel Bedenken vor der Kälte, dass wir fast zu warme Kleidung dabei hatten. Wichtig ist die trockene Wechselkleidung, um sich oben von den nass geschwitzten Klamotten zu befreien, damit man keine Erkältung bekommt. Auch die Technik des Aufstiegs will geübt sein, denn es erfordert den vollen körperlichen Einsatz. Leider waren nicht alle so gut vorbereitet und so haben wir viele erschöpfte Menschen und ein paar in kurzen Hosen überholt. Nicht alle schaffen es nach oben, auch wenn der Park meinte, es ist von jedem in guter körperlicher Verfassung zu schaffen. Die Ausrüstung ist alles! Im Dunkeln fand ich es schon etwas gefährlich, da an manchen Stellen nicht so klar zu erkennen war, wie weit es links und rechts nach unten geht. Wenn man die Kraft verliert, sich am Seil festzuhalten, ist das fatal. Müdigkeit und die etwas dünnere Höhenluft macht einem auch zu schaffen. Manche Menschen erliegen der Höhenkrankheit und müssen schnellstmöglich wieder absteigen. Deshalb darf man den Berg nur mit kundigem Führer besteigen. Für den letzten Teil des Aufstiegs muss man sich zusätzlich an einem Check Point anmelden und beim Abstieg später wieder abmelden. So wissen sie genau wer unterwegs ist. Nach 2,5 Stunden erreichten wir dann erschöpft aber glücklich den Gipfel!

Das Beweisfoto

Erste Sonnenstrahlen erreichen die Nachbarspitzen

South Peak - Die große Distanz ist leicht zu verschätzen...

Durch die dicke Wolkenschicht an diesem Morgen, war der Sonnenaufgang leider nicht zu erleben. Nachdem die Sonne aber ein bisschen an Kraft gewonnen hatte, sanken die Wolken ab und gaben einen gigantischen Ausblick auf die umliegenden Spitzen des Kinabalu frei. Auf dem Gipfel gibt es mehrere Spitzen. Die Höchste von ihnen, die wir bestiegen, heißt Low’s Peak, benannt nach dem Mann, der den Kinabalu das erste Mal bezwang. Andere Spitzen sind nur mit Kletterausrüstung zu erreichen. Sie haben nette Name wie “Donkey Ears” zu deutsch Eselohren.

An diesem langen Seil ging es hinauf zum Low's Peak

Donkey Ears

Der Abstieg auf dem oberen Teil war der Schönste. Das Panorama der Spitzen von der Sonne erleuchtet und gebettet auf einem Meer aus Wolken, ist es jeden zuvor gemachten Schritt wert! Man fühlt sich wie auf dem Dach der Welt. Ein tolles Gefühl nach all der Anstrengung.

Dem Himmel sehr nah

Check Point vor dem letzten Aufstieg

Nachdem wir dann in die untere Wolkenschicht eintauchten, regnet es wieder. Oder immer noch. So blieb uns nach einem zweiten Frühstück nichts anderes übrig als im Regen abzusteigen, denn ich musste meinen Flug nach Jakarta erwischen. Auch das war kein Problem mit der passenden Ausrüstung. Und je weiter wir nach unten kamen umso wärmer wurde es wieder. So wurden wir von außen nass und schwitzten auch von innen wieder um die Wette. Das ganze war also eine ziemlich nasse Angelegenheit.

Das eigentliche Problem waren aber meine Knie. Sie schmerzen sehr, wenn ich zu lange bergab gehe. Der Abstieg erfolgt im Gegensatz zum Aufstieg an nur einem Tag. Wir brauchten dafür aber fast länger als nach oben, weil ich sehr langsam eine Stufe nach der andern nahm. Normalerweise besteige ich die Berge nur und fahre dann mit der Seilbahn wieder hinunter. Am Kinabalu gibt es die aber nicht und so musste ich meine Muskeln ordentlich anstrengen, um meine Knie zu entlasten.

Zurück im Hotel war erst einmal eine gaaanz laaange heiße Dusche bevor es zurück nach Jakarta ging wo es auch regnete. Wie immer. Mein Bruder blieb noch zwei Tage und machte einen Ausflug auf die Pulau Tiga Inseln, auf denen die Fernsehsendung Survivor gedreht wurde. Er genoss aber ganz entspannt ein Schlammbad und das Meer.

Die Besteigung das Kinabalu wird mir als eines der schönsten Erlebnisse hier in Erinnerung bleiben. Es war ein lang gehegter Traum, endlich einen so gewaltigen Berg zu Fuß zu erklimmen. Asien, mein Land der Träume!

Auf dem Zertifikat finden sich zahlreiche besondere Arten des Parks

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Indonesische Haustiere

Posted on 29. März 2010. Filed under: Ausflüge |

Die indonesische Auffassung von Haustieren weicht ein bisschen von der Deutschen ab. Während Hund und Katze Deutschlands Nummer 1 Haustier sind und sich alle Mädchen ein Pferd wünschen, werden diese Tiere hier eher als Nutztiere gesehen. Hunde und Katzen leben und vermehren sich wild auf der Strasse. Sie fangen Ratten und Mäuse, denn zu fressen bekommen sie wahrscheinlich nicht viel. Anfassen oder gar streicheln will man diese armen Wesen auf keinen Fall! Sie sehen so verwahrlost aus und tragen gigantische Flohkolonien mit sich herum. Meist fehlt ihnen ein Schwanz, Bein, Ohr oder sie sind sonst wie verstümmelt. Wirklich Mitleid erregende Geschöpfe. Wenigstens sind sie frei, was angesichts so mancher westlichen Hauskatze, vielleicht das bessere Schicksal ist. Bei uns werden Hund und Katze auch nicht immer tiergerecht behandelt. Tiere sollten keine Schokolade fressen und an Überfettung oder Krebs sterben müssen, weil Herrchen raucht.

Auf dem Vogelmarkt in Malang

Mischling mit kurzem Schwanz

Anhand der Tiere kann man ganz gut den Stand der jeweiligen Gesellschaft erkennen. Pferde werden in Indonesien z.B. noch als Fortbewegungsmittel genutzt. Bei uns dienen sie nur dem Sport und dem Vergnügen. Ein Hund ist hier auch kein bester Freund, sondern wird geduldet. Ein unglaublicher Anblick bietet sich mir manchmal früh morgens. Da laufen zwei schmächtige Jungs mit fünf Expat Golden Retrievern spazieren. Die Tiere haben ein tolles, glänzendes Fell und stehen im krassen Gegensatz zu den beiden Jungen, die wahrscheinlich froh sind, einen passablen Job zu haben. Jeder der Hunde wiegt bestimmt mehr als einer der beiden. Auch in meinem Haus wohnt ein Expat Hund. Er ist ca. 20 cm groß, weiß und kommt aus Korea. Er muss nicht viel laufen, denn er ist so klein, dass er immer auf dem Arm spazieren getragen wird. Wenn er mal alleine auf dem Flur unterwegs ist, bekommt er eine riesen Angst und läuft kläffend nach Hause. Inzwischen sieht man aber auch schon indonesische Mädchen, die sich einen Paris-Hilton-Hund zugelegt haben. Der Trend dem Westen nachzueifern, bezieht sich auch auf Haustiere.

Vögelchen

Das klassische indonesische Haustier ist der Vogel. Besonders für Männer ist ein Singvogel ein Statussymbol. Der Vogelmarkt auf Malang ist groß und ein echtes Erlebnis, denn es werden nicht nur Vögel angeboten. Auch wenn er sehr interessant und ungewöhnlich war, war es doch ein eher bedrückender Besuch. Die Tiere werden einfach nicht artgerecht gehalten.

Größerer Vogel

Kleine Vögelchen wie Kanarienvögel ist man gewohnt im Käfig zu sehen. Hühner auch. Aber was ist mit pinken und grünen Kücken? Wie gesund waren diese Farben?

Bunte Kücken

In diesem Moment ging es den Kücken aber noch besser als dem Hühnchen, dass mit einer Schlange in einen Käfig gesperrt wurde…

Kein Entkommen

Anderes Futter wurde auch angeboten. Da viele Vögel keine Vegetarier sind, wurden auch Maden, Ameisen, Würmer und Kakerlaken angeboten. Lebend versteht sich!

Lebendes Futter

Hier und dort konnte man auch einige große Katzen schlafen sehen. Sie sahen recht gesund aus und waren eindeutig als Hauskatze bestimmt. Die Käfige mit den Mäusen, Meerschweinchen und Kaninchen in jeder Größe standen gleich daneben. Ob als Haustier oder Futter gedacht, war nicht immer klar.

Ein Junge sucht sich ein Kaninchen aus

Aber die Eichhörnchen, Frettchen und eine Eule warfen schon die Frage auf wie jemand diese wilden Tiere artgerecht halten will.

Hyperaktives Eichhörnchen

Völlig fehl am Platz

Der traurige Höhepunkt war ein Affenbaby. Völlig verstört und verwahrlost saß es in seinem kleinen Drahtkäfig. Man konnte nur hoffen, dass es bald einen Käufer gefunden hat, aber das würde ja den Verkäufer bestätigen und er würde wieder eines anschaffen. Das halten solcher Tiere gehört schlichtweg verboten!

Armes Baby

Der Westen ist auch nicht viel besser. Viele meinen eine Schlange, Frettchen oder Krokodil wären im Wohnzimmerterrarium gut aufgehoben, aber das ist einfach keine natürliche Umgebung. Wir wollen ja auch nicht in lebenslang in unserem Zimmer eingesperrt werden. Ich bin kein Befürworter von Haustieren. Nur in wenigen Fällen geht es ihnen wirklich gut. Man sollte sie lieber in ihrer natürlichen Umgebung beobachten. Das macht doch viel mehr Freude. Wenn wir allerdings in ihren Lebensraum eindringen, kann es sein, dass sie zu uns kommen. So wie meine kleinen Geckofreunde hier. Erst gestern habe ich wieder einen hinausgescheucht. Sie schreien nachts nämlich ganz schön!

Große Geckos

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Gunung Api – Die Feuerberge des Bromo-Tengger-Semeru Massivs

Posted on 26. März 2010. Filed under: Ausflüge |

Mein Bruder und ich sind begeisterte Bergsteiger. Mit dem Unterschied, dass ich nicht mehr so oft dazu komme wie er als Student. Wandern und Berge besteigen in Indonesien ist ein bisschen anders als in unseren Alpen. Zuerst mal ist Benedikt hier ziemlich warm. Ich habe mich wohl schon so gut eingelebt, dass ich es gar nicht mehr so heiß finde. Vor allem zur Regenzeit hat es etwas abgekühlt. Er dagegen fühlt sich erschlagen von der Hitze und der Luftfeuchtigkeit. Das beeinträchtigt einen natürlich beim Wandern. Allerdings gibt es hier auch ziemlich hohe Berge auf denen es dann auch kalt ist. Auf Java sind die großen Vulkane 2000 bis 3700 Meter hoch. Die höchsten Vulkane findet man aber auf Papua mit bis zu 4880 Metern. Dort ist die Natur so wild, dass sich nur wenige Menschen angesiedelt haben. Dementsprechend schwer ist es die Berge zu besteigen. Wir haben uns daher für Einfacherere entschieden.

Panorama auf das Bromo-Tengger-Semeru Massiv

Als Start haben wir das Bromo-Tengger-Semeru Massiv gewählt. Bromo und Semeru sind zwei immer wieder aktive Vulkane. Sie sind ein sehr beliebtes Touristenziel, da sie relativ leicht zu erreichen sind und die Landschaft atemberaubend ist. Da seit 1. Januar endlich auch sichere Airlines nach Malang fliegen, der größten Stadt nahe des Bromo, haben wir uns für diese kleine aber schöne Stadt als Basis entschieden. Sie war ein beliebter Erholungsort der Niederländer während der Kolonialzeit und an manchen Stellen kann man das auch noch erkennen. Malang gilt als schönste Stadt Ostjavas. Naja… Wenn das stimmt, müssen die anderen Städte fürchterlich sein. Ich fand die Stadt typisch heruntergekommen und ungepflegt wie so viele Städte hier, wenngleich sie sehr grün war und die Landschaft toll.

Benedkt und ich in einem Fahrradtaxi auf Stadtbesichtigung

Wie immer residierten wir im besten Hotel am Ort, dem Tugu. Die Preise, vor allem für das Essen, waren aus europäischer Sicht natürlich recht günstig. Es gab viele leckere indonesische Gerichte, die ich Benedikt probieren lassen konnte. Insgesamt war es ein sehr nettes individuelles Hotel mit unglaublich viel Charme. Als es eines Nachmittags regnete, habe ich mich auf Erkundungstour durch das verwinkelte Gebäude mit vielen netten Ecken begeben. Unter anderem habe ich endlich mal wieder auf einem Flügel spielen können! Ein bisschen eingestaubt, aber immer noch ein Erlebnis! Ein Erlebnis war auch der Vogelmarkt in Malang! Über die Details werde ich euch in einem anderen Blog berichten…

Unser Trooper und Fahrer

Nun zum eigentlichen Grund nach Malang zu fliegen. Um den Bromo zu besteigen oder besser zu befahren, wird standardmäßig eine Tour zum Sonnenaufgang angeboten. Wir beschlossen, es dieses Mal all den anderen Touristen gleichzutun. Da der Weg lang und die Strassen schlecht sind, muss man Malang um zwei Uhr morgens verlassen. Gegen fünf kommt man endlich an. Es gibt auch einfache Übernachtungsmöglichkeiten weiter oben in den Bergen, aber wir wollten ja auch noch etwas von der Stadt erleben. Das Hotel war so aufmerksam und hat uns große Kopfkissen und Decken sowie ein Frühstuck ins Auto mitgegeben. Dann ging es in der Finsternis los. Mit dem lauten Jeep auf der holprigen Strasse, war aber an nicht viel Schlaf zu denken. Ich glaube wir haben den Oldtimer unter den Jeeps bekommen. Er war laut und es fehlte ihm eindeutig an Leistung. Der Fahrer war auch eher von der Generation Rentner. Manchmal sollte man das Erfahrene aber schätzen! So auch hier. Trotz steilen Abhängen fühlten wir uns mit unserem Fahrer immer sicher. Außerdem machten die neuen Land Cruiser, die wir später sahen, einen deutlich unbequemeren Eindruck als unser altes Schiff 🙂

Selbst in Indonesien kann es kalt sein - auf 2700 m Höhe

Als erstes fährt man einen Aussichtspunkt auf dem Kraterrand des Tengger an. Der Tengger war einst ein gigantischer Vulkan, der in sich zusammen stürzte als sich die Magmakammer leerte und eine riesige Caldera hinterließ. Die Erde lebte aber weiter und nun erhebt sich inmitten der alten Caldera der Bromo und ein zweiter wunderschöner Kegel, den viele wohl zuerst für den Bromo halten 🙂 Beides sind sozusagen Kinder des Tengger.

Warten auf den Sonnenaufgang

Die ersten Sonnenstrahlen

Vom Aussichtspunkt auf 2775 Metern Höhe hat man einen fantastischen Ausblick auf das Innere der Caldera, den Bromo und seinen Nachbarn. Weiter hinten erstreckten sich weitere Vulkane. Der Größte ist der Semeru mit 3600 Metern. Der Ausblick ist fantastisch. Erst ist es ein Nichts aus dunkler Nacht und weißen Wolken. Aber nach und nach lichtet es sich und die Sonne kommt durch. Langsam senkt sich der Nebel und gibt die ersten Spitzen frei bis man tief in die Caldera blicken kann und sich der mächtige Semeru am Horizont abzeichnet. Ein gigantisches Panorama! Das frühe Aufstehen hat sich gelohnt.

Panorama auf den dampfenden Bromo, seinen Nachbarn und den Semeru

Nachdem man sich satt gesehen hat, fährt man auf einer noch steileren und brüchigeren Strasse hinab in die Caldera und bis kapp vor den Fuß des Bromo. Der Bromo ist immer noch aktiv. Zuletzt brach er 2004 aus und hinterließ einen großen Krater aus dem nun Dampf aufsteigt. Tief unten sieht man heißes Wasser und Schlamm brodeln. Der Kegel des Patong (so der Name, glaube ich), gleich neben dem Bromo, ist dagegen schön rund und nicht mehr aktiv. Mittlerweile ist er mit Gras und den ersten kleinen Bäumen überwuchert. Die Caldera des Tengger ist momentan eine gigantische Vulkanaschewüste. Zeitweise war sie auch einmal ein See. Inzwischen wächst an den Rändern aber das Gras, denn Vulkanasche ist äußerst fruchtbar. Auf der Fahrt durch diese Steppe fühlt man sich wie auf einer Safari! Umso näher man dem Bromo aber kommt, umso weniger gedeiht die Natur. Man sieht noch den letzten erstarrten Lavafluss. Das ganze gleicht einer Mondlandschaft. Sehr unwirklich und sehr beeindruckend!

Der hübsche Kegel des Nachbarn des Bromo

Mitten in dieser Sandwüste steht ein Hindutempel. Vor der Islamisierung Indonesiens beherrschte ein großes Hindureich die Inseln, die Majapahit. Ihr Zentrum lag auf Java und besonders in der Region um Malang. Ein paar alte Tempel und Ruinen stehen noch. Durch den Einzug des Islam verschwand der Hinduismus größtenteils. Auf Bali und in der Tenggerregion leben die letzten indonesischen Hindus.

Hindutempel vor dem Bromo

Kraterwand des Bromo

Vom Parkplatz aus geht man noch ein Stück bis zu einer Treppe die zum Bromo Kraterrand hinauf führt. Auf diesem Stück konnte man mal wieder etwas sehr typisch indonesisches erleben. Da die paar Hundert Meter zur Treppe ja sehr anstrengend sein können… nimmt man sich besser ein Pferd. Bloß nicht überanstrengen! Haha. Wir waren zum Wandern da und waren fast etwas enttäuscht, dass es nicht viel zu laufen gab und haben natürlich kein Pferd genommen! Interessanter Weise wurden wir von den vielen Pferdebesitzern nicht lange belästigt. Sie wussten wahrscheinlich schon, dass die meisten Weißen zu Fuß laufen 😉

Pferde die am Fuß des Bromo auf lauffaule Touristen warten

Oben angekommen, hat man wieder einen fantastischen Ausblick über die Caldera. Der Bromo ist 2329 Meter hoch, also kleiner als der Tengger Kraterrand. Von dieser Position aus wird einem erst richtig bewusst wie groß die Caldera des Tengger ist.

Ausblick auf die erstarrte Lava und den Kraterrand der Tenggercaldera

Ein Stückchen sind wir auf dem Kraterrand noch weiter gewandert. An einer Stelle kann man sehr gut den erstarrten Lavastrom des letzten Ausbruchs erkennen wie er sich seinen Weg vom Krater hinab gebahnt hat. Weiter hinten sieht man Stellen, die älter sind und deshalb bereits von Gras und Büschen überwuchert sind. Die Natur ist nicht aufzuhalten!

Dampfender Schlund des BromoAuf dem Bromo Kraterrand

Der Semeru am Horizont

Um den Semeru zu besteigen, fehlte uns leider die Zeit, aber sein Anblick von weitem war bereits beeindruckend. Ein wunderschöner Kegel mit kleinen Rauchwölkchen. Auf der anderen Seite von Malang erhebt sich ein weiteres Vulkanmassiv. Auf dem Hinflug hatten wir aus dem Flugzeug eine gute Sicht von oben.

Ausblick auf das Vulkanmassiv nahe Malang

Ein wunderschöner Ausflug! In Indonesien gibt es noch viele unberührte Gegenden. Die Natur ist eine ganz andere, deshalb genieße ich jeden Trip sehr! Der Vulkan Krakatau steht ganz oben auf meiner Liste. Doch zuvor habe ich noch ein größeres bergsteigerisches Abenteuer auf Borneo geplant…

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Bajaj – ein Erlebnis

Posted on 16. März 2010. Filed under: Indonesien |

Jetzt habe ich es getan! Es kam einfach kein Taxi, wir hatten es nicht weit und ein geschäftstüchtiger Bajaifahrer hat uns nett angelacht. Also bin ich mit Benjamin in ein Bajai gestiegen 🙂

Bajajs liegen irgendwo zwischen Taxi und Motorrad. Kleine dreirädrige Gefährte, die ein bisschen an die italienischen Verwandten erinnern. Vorn sitzt der Fahrer, direkt dahiner haben bequem zwei Personen Platz. Der große Vorteil der Bajais ist, dass sie so schmal sind, dass sie noch am Strassenrand an den Autos vorbei kommen wie die Roller. Im Stau sind sie also deutlich schneller als ein Taxi. Dazu sind sie auch noch überdacht und so etwas besser geschützt als die Mofas, wenn es plötzlich regnet. Nachteil ist, dass man direkt die heiße und stinkige Luft der Straßen abbekommt und die ohrenbetäubende Lautstärke! Ein Höllengefährt. Viele Bajajfahrer sind deshalb schon ziemlich taub. Sie hören es kaum noch, wenn ein Auto sie anhupt und während der Fahrt kann man sowieso nur mit Handzeichen kommunizieren.

Langsam adaptiere ich hier immer mehr. Womöglich fahre ich demnächst sogar noch Ojek. Das ist die noch schnellere Variante – ein Motorradtaxi. Sie kommen selbst bei Stau an den Autos vorbei und sind an allen Strassenecken verfügbar. Allerdings ist Motorrad- oder Rollerfahren hier etwas gefährlicher als bei uns. Es herrscht viel mehr Verkehr und keiner hält sich an die Verkehrsregeln. Viele tragen keinen Helm und wegen den warmen Temperaturen auch kaum feste Kleidung. In meinem Büro habe ich schon von einigen Unfällen gehört. Deshalb bin ich noch ein bisschen skeptisch, ob ich das jemals ausprobieren werde. Bajaj war lustig. Trotzdem bleiben Taxis immer noch meine bevorzugten Transportmittel hier. Bin im Kern doch noch eine Deutsche 😉

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So einfach ist Indonesisch!

Posted on 12. März 2010. Filed under: Indonesien |

Mal wieder was zur Indonesischen Sprache. Ich bin immer noch oft amüsiert wie einfach Indonesisch ist, wenn man Deutsch und Englisch kann.

Der Klassiker: Taksi

Man schreibt es einfach wie man es auch spricht. Warum kompliziert, wenn es auch einfach geht?! Taxi wurde bei uns direkt übernommen und nicht eingedeutscht. In Indonesien sehr wohl. Genauso wurden einige andere Wörter einindonesischt.

Mein Favorit: Kwalitas

Na kommt ihr drauf? Qualität natürlich!

Benjamins Favorit: Eksekutif

Erinnert mich ein bisschen an so manchen Vorschlag, die Deutsche Sprache zu reformieren: Einfach schreiben wie man spricht. Nicht immer dieses Entscheiden, ob ‚f‘ oder ‚v‘ und ‚ß‘ oder ’ss‘. Auch gibt es keine doppelten Buchstaben oder versteckten ‚ie‘ und ‚h‘. Man muss allgemein nicht so auf die Betonung achten. Sie ändert die Bedeutung des Wortes nicht wie z.B. im Thailändischen. Man kann also in kein Fettnäpfchen treten, wenn man die Aussprache noch nicht so beherrscht 🙂

Viele Wörter sind dem Deutschen sehr ähnlich und bekommen einfach eine andere Endung: Polisi, informasi, Universitas oder Lampu. Andere Wörter klingen sehr ähnlich: Handuk (Handtuch), Apotik, Kelas (Klasse), Setasiun (Station), Tas (Tasche).

Wenn man auch Niederländisch kann, versteht man noch mehr, denn Indonesien war viele Jahre eine niederländische Kolonie. Aus dieser Zeit kommen modernere Begriffe wie Mobil (Auto), Motor (Roller/Motorrad), Knalpot (Auspuff) oder Kopeling (Kupplung).

Wörter aus der neueren Zeit wurden meist einfach aus dem Englischen übernommen. Wenn ich den Leuten in unserer IT-Abteilung zuhöre, verstehe ich fast alles, weil einfach keine Wörter für Laufwerk (Drive) oder Datei (file) definiert wurden. In der Buchhaltung oder dem Controlling gibt es schon eigene Wörter für Einnahmen und Ausgaben, Steuern, etc. Die lerne ich noch. Zahlen sind glücklicher Weise kein Problem – das Wichtigste im Controlling 😉

So schwer ist Indonesisch doch gar nicht oder?! Leider beschränken sich die einfachen Wörter nur auf bestimmte Bereiche des Lebens. Die meisten Verben sind grundlegend anders, z.B. gehen = jalan, wollen = mau, müssen = harus. Man muss doch noch eine ganz Menge lernen. Allerdings ist die Wörtervielfalt, wie man sie im Deutschen hat, nicht so groß. Besonders fällt es auf, wenn man englische Filme mit indonesischen Untertiteln sieht. Die Übersetzungen für viele Ausdrücke sind oft sehr ähnlich. Egal ob very good, fine, great oder perfect – alles ist bagus!

Zum Schluss noch ein kleines Rätsel: Was bedeutet Kulkas?

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Weiß ist sexy!

Posted on 10. März 2010. Filed under: Ausflüge |

Am Pool in Thailand habe ich eine sehr interessante Beobachtung gemacht. Die Gäste kamen aus vielen unterschiedlichen Ländern. Europa, Asien und ein paar aus Amerika und Australien. So unterschiedlich wie ihre kontinentale Herkunft, war auch ihre Auffassung über die Nutzung der Sonne. Während der westliche Teil überwiegend in der prallen Sonne brutzelte und offensichtlich den Sinn von Sonnencreme nicht ganz verstanden hatte, scheute der östliche Bevölkerungsteil die Sonne wie ein Vampir.

Dem westlichen Schönheitsideal entspricht eine leicht gebräunte Haut, die dadurch ‘gesund’ aussieht. Das asiatische Schönheitsideal ist das exakte Spiegelbild. Hier versucht jeder, eine möglichst weiße Haut zu behalten oder zu bekommen.

Am Pool hat sich das folgendermaßen gezeigt. Die Westler verbrachten den Tag teils ohne Sonnenschirm und wenig bis gar keiner Sonnencreme. Da zu dieser Zeit die Sonne in Thailand extrem stark ist, hatten dementsprechend viele bereits einen Sonnenbrand. Daran konnte man schön ausmachen, wer bereits wie lange da war: weiß = erster Urlaubstag, rot = 2.-5. Urlaubstag, sich schälende Haut = bereits länger hier. Zur Verteidigung der Europäer muss man schon erwähnen, dass nicht alle so leichtsinnig waren. Vor allem Familien mit Kindern waren sich der Stärke der Sonne bewusst und verbrachten den Tag im Schatten.

Auf der andern Seite die Asiaten. Dicke Schichten Sonnencreme mit starkem Lichtschutzfaktor, immer unter dem Sonnenschirm und wenn man gezwungen war den Schutz einmal verlassen zu müssen, dann mit kleinem Sonnenschirmchen in der Hand.

Woher kommen diese Schönheitsideale?

Meine Oma hat mir einmal erklärt, dass sie als junge Frau versuchte, so wenig Sonne wie möglich an die Haut zu lassen. Sie wuchs auf dem Bauernhof auf und musste auch im Sommer draußen arbeiten. Braune Haut war vorprogrammiert. Die wohlhabenden Geschäftsleute oder Adeligen mussten nicht die niedere Arbeit auf dem Feld leisten. Ihre Haut blieb weiß. Daher auch der Ausdruck ‘blaues Blut’, denn bei sehr weißer Haut sieht man die blauen Venen deutlicher. Somit bedeutete früher, wer weiße Haut hat muss nicht arbeiten, was natürlich erstrebenswert war.

Doch die Zeiten haben sich geändert. Heute bedeutet weiße Haut, man verbringt die meiste Zeit arbeitend im Büro und kann sich keinen Urlaub leisten, um dem sonnenarmen Winter in Deutschland zu entfliehen und in ein warmes Ferienparadies zu fliegen. Wer dagegen braun gebrannt ist, zeigt, er oder sie hat Geld und lebt quasi im Urlaub vorzugsweise auf Mallorca.

Dieser Trend ist in Asien wohl nicht angekommen. Ich vermute das asiatische Schönheitsideal von weißer Haut hat sich aus den selben Gründen wie die zur Zeiten meiner Oma entwickelt. Zudem ist Asien groß und die Nationen unterschiedlich erfolgreich. Chinesische Geschäftsleute waren schon immer sehr aktiv und wohlhabend. Die armen Südostasiaten fristeten ihr Leben auf den Reisfeldern. Da Chinesen von natur aus hellhäutig sind, hat sich das wohl gefestigt. Warum es heute noch so ist, kann ich nicht genau sagen. Wenn man die asiatischen Nationen betrachtet, sieht man, dass die erfolgreichen Nationen wie Japan, Südkorea und China eher hellhäutig sind. Die Südostasiaten dagegen sind deutlich dunkler. Ihre Länder sind oft auch noch recht arm. Außerdem sind aus Sicht der Asiaten die westlichen Menschen und ihre Nationen erfolgreich. Der weiße Mann. Allgemein herrscht hier sowieso ein Trend dem Westen nachzueifern. Vielleicht daher auch das Schönheitsideal weißer Haut.

Während der Westen Selbstbräuner und Solarien nutzt, ist das Equivalent hier Whitener, eine Creme, die die Haut etwas bleicht. Es gibt sogar Duschgels, die die Haut angeblich aufhellen. Merck bietet übrigens für beides die chemischen Wirkstoffe an. Manchmal sieht man Frauen mit einer Linie rund um das Gesicht oder die Handgelenke, da sie den Whitener nicht überall gleichmäßig auftragen. Lustig Erscheinungen. Leider aber nicht besonders gesund für die Haut.

Die westliche Variante ist ebenso ungesund. Jeder Bräunung der Haut schädigt und jeder Sonnenbrand erhöht das Hautkrebsrisiko. Außerdem, wer will denn schon so aussehen wie Dieter Bohlen? In dem Alter schon verschrumpelt wie ein 70-jähriger. Ich halte es eher mit dem asiatischen Ideal, das viel gesünder ist. Weiß ist sexy! Ich vermeide zu starke Sonne, muss aber nicht mit Whitener nachhelfen, da ich ja schon weiß bin. Vielleicht ist das auch das Geheimnis der ewigen Jugend der Asiaten? Ich tue mich sehr schwer das Alter der Frauen hier richtig einzuschätzen, weil sie alle so jung aussehen. Noch haben sie mir ihr Geheimnis nicht verraten. Vielleicht komme ich ja noch dahiner 😉

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Phuket – Im Land des Lächelns

Posted on 3. März 2010. Filed under: Ausflüge |

Mal wieder richtig schöner Strandurlaub! Phuket war sehr entspannend. Wir hatten ein klasse Hotel an einem ruhigen Strand und haben es uns gut gehen lassen. Gutes Essen, Massage, ein bisschen im Pool plantschen, ein Buch lesen und nichts tun.

Einer der Pools im Mövenpick Resort & Spa

Phuket ist eine Halbinsel an der Westküste von Thailand und eigentlich recht hügelig, wobei wir nicht alles gesehen haben. Die Küste ist manchmal recht felsig. Dazwischen gibt es große sandige Buchten, an denen die Hotels und Restaurants ihren Platz gefunden haben. Der größte bzw. touristischste Strand ist Patong. Dort steppt der Bär und noch viel mehr. Es gibt unzählige Hotels und Restaurants jeder Preisklasse, Geschäfte und Stände, die massenweise gefälschte Ware anbieten, Massagesalons, Bars und Clubs, darunter viele, die nicht nur zum Trinken und Tanzen einladen…

An der Strandbar

Partymeile in Patong

Vor allem dieser Küstenabschnitt wurde 2004 schwer vom Tsunami getroffen. Benjamin war vor einigen Jahren schon einmal hier und bemerkte, wie einige Ecken jetzt anders aussehen. Die Restaurants und Geschäfte liegen auf gleicher Höhe wie der Strand und sind nur durch eine Strasse getrennt. Der Tsunami hat einfach alles überrollt. Inzwischen ist wieder alles aufgebaut. Man sieht nichts mehr von der Katastrophe. Es war aber schon etwas erschreckend, wenn man sich das vorgestellt hat wie ein Tsunami hereinrollt und man nicht flüchten kann. An manchen Ecken sieht man jetzt Schilder, die die Fluchtrouten beschreiben. Es hilft aber nichts, wenn es nicht entsprechende Warnsysteme vor der Küste gibt.

Rechts unter der Ampel ein blaues Tsunami-Schild

Da der Rummel im Party-Patong nicht so nach unserem Geschmack ist, haben wir uns im ruhigeren benachbarten Karon Beach einquartiert. Dort stehen auch die besseren Hotels. Man sieht mehr Familien und ältere Menschen. Überraschender Weise habe ich gar nicht so viele Deutsche gesehen, wie ich erwartet habe. Die Skandinavier haben dominiert. Es gab auch ein paar Restaurants, die Speisekarten auf Schwedisch hatten. Ansonsten war es sehr gemischt. Aufgrund des chinesischen Neujahrs waren auch viele Asiaten im Urlaub auf Phuket. In unserem Hotel wurden ziemlich viele Sprachen gesprochen. Einige konnte ich verstehen, aber leider kein Thai. Und das hat mich ein kleines bisschen genervt. Dauernd wollte ich die Angestellten auf Indonesisch ansprechen. Die Thais sehen den Indonesiern recht ähnlich, deshalb habe ich wahrscheinlich immer an Indonesien gedacht. Außerdem habe ich mich inzwischen daran gewöhnt, mich auch im Urlaub mit den Menschen in ihrer Landessprache zu unterhalten. Schon interessant wie manchmal der Kopf tickt.

Fischerboot im Hafen

Auch sonst hat mich Thailand sehr stark an Indonesien erinnert. Die Strassen, die Häuser/Hütten in denen die lokale Bevölkerung lebt, das Essen an Straßenständen, das Verhalten der Menschen, die kleinen Minibusse und Tuk-Tuks. Ich muss an dieser Stelle zugeben, dass ich dachte, Thailand wäre etwas weiter entwickelt. Vielleicht trifft das auch auf Bangkok zu, aber Phuket hat den selben Stand wie Bali. Die Menschen leben recht einfach, deshalb sind die Preise recht niedrig, z.B. 1h Massage für knapp 6 Euro. Davon sieht die Masseuse aber nicht viel, da sie nur in dem Massagesalon angestellt ist. Das Essen kommt mir fast günstiger vor als in Indonesien. Benjamin meinte die Preise hätten sich seit seinem letzten Besuch nicht verändert. Ich war ein bisschen schockiert, dass die Bevölkerung anscheinend nicht mehr vom Tourismus profitiert. Man würde ja erwarten, die Preise steigen etwas mit der Zeit, allein schon wegen der Inflation. Vielleicht herrscht in Thailand so ein Bevölkerungsdruck, der die Preis niedrig hält?

Kleine Insel

Für die vielen Europäer ist Thailand auch deshalb ein beliebtes Urlaubsziel. Zum Tauchen gibt es ebenfalls viele Gelegenheit. Einen Tag haben wir einen Ausflug zu ein drei kleinen Inseln gemacht, die wirklich nur ein paar Sandhaufen mit großen Steinen waren. Rundherum war das Wasser voll mit Fischen! Die Kinder und Leute, die sich nicht ins Wasser getraut haben, fütterten die Fische mit Toast im flachen Wasser. Es waren so viele, man konnte sie sogar mit der Hand fangen!

Nach dem Schnorcheln

Fische zum greifen nah im flachen Wasser

Ein anderes Fischerlebnis hatten wir in einem Massagesalon. Dort standen zwei Kästen mit kleinen Fischen. Man konnte seine Füße hineinhalten und die Fischchen knabberten einem die Hautschuppen am. Es hat unglaublich gekitzelt! Aber wir haben die 15 Minuten durchgehalten und fühlten uns dann richtig gereinigt 🙂

Wer hält das kitzeln am längsten aus?

Nach so viel Entspannung haben wir uns an einem Abend aber doch noch nach Patong gewagt und uns die berühmte Show im Simon Cabaret angesehen. In Thailand gibt es nämlich ein 3. Geschlecht, das fast schon anerkannt ist: die Transsexuellen. Da die kleinen Thailänder aus europäischer Sicht sowieso schon nicht so „männlich“ wirken, sehen diese Männer einer Frau wirklich zum verwechseln ähnlich! Durch Hormone und passendes Make-up kann man in manchen Fällen wirklich nicht sagen wer da vor einem steht. Es scheint unglaublich viele zu geben. Das wird sicher dem ein oder anderen westlichen Mann auf der Suche nach Begleitung auf der Partymeile in Patong schon zum Verhängnis geworden sein… 😉

Schönheit im Simon Cabaret

Natürlich kommt zum Schluss die Frage, wo ist es denn schöner? Auf Phuket oder Bali? Für mich ist es natürlich Bali 🙂 Bali war für mich deutlich vielseitiger. Auf Phuket haben wir eigentlich gar keine Ausflüge gemacht, weil kulturell nicht so viel geboten war. Wer also nicht nur einen Strandurlaub machen will, der sollte auch einmal nach Bali fliegen! Wen die ca. 20h Flug aber abschrecken, findet auch in Phuket ein schönes Stückchen Südostasien! Eines Tages werden wir auch einmal den kulturreichen Norden von Thailand bereisen. Bis dahin begebe ich mich weiterhin auf Endeckungstour durch Indonesien.

fg

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